"Und alles also doch nur wegen meiner Fragen, wegen meiner Ungeduld, wegen meiner Forschungsbegierde. Wollte man mich damit einlullen, ohne Gewalt, fast liebend mich von einem falschen Wege abbringen, von einem Wege, dessen Falschheit doch nicht so über allem Zweifel stand, daß sie erlaubt hätte, Gewalt anzuwenden? – auch hielt eine gewisse Achtung und Furcht von Gewaltanwendung ab. Ich ahnte schon damals etwas derartiges, heute weiß ich es genau, viel genauer als die, welche es damals taten, es ist wahr, man hat mich ablocken wollen von meinem Wege. Es gelang nicht, man erreichte das Gegenteil, meine Aufmerksamkeit verschärfte sich."
- Franz Kafka, Forschungen eines Hundes

"Sie ist hinausgeschlichen, über den knarrenden Fußboden, die Dielen haben sich dabei gewölbt und den zwischen ihnen liegenden Dreck herausgehebelt.  Die nackten Füße der Frau haben den Dreck aufgenommen wie Verhungernde."- "Das Wäscheabhängen", in: sfd &gespenster

"Das Politische im Wissenschaftlichen [...] interpretiere ich viel eher [...] als institutionell gestützte [...] Ermöglichungs- oder Verunmöglichungsprozesse in der Durchsetzung oder Ablehnung von Wissen und der Etablierung oder Verhinderung von spezifischen Paradigmen durch die Macht der Sozialität oder besser: durch die Sozialität der Macht." - ‛Karte und Gebiet’. Die Spatialisierung von Sprache in der Dialektologie des Deutschen von 1918 bis 1955, auf https://hiphilangsci.net/2018/01/31/karte-und-gebiet/

"Wir haben aus dem Garten geschaut und an Keller gedacht und an Dachböden uns versucht und vergangen mitunter, mitunter uns ins WIR hineinverirrt, um besser reden zu können, weil wir die Unzulänglichkeit unseres Schnappatems wissen, der kaum hörbar hechelt, eher in sich hinein sich veratmet unter eine Rippe."-"Das Gängige", in: Mosaik 34, aufrecht und verloren

"In den letzten eineinhalb Jahren sind wir als Öffentlichkeit in den Fluss Lethe gestiegen und haben altbekannte Kritik und Analyse von Politik, Wissenschaft und Technologie (als Ideologie) vergessen oder zur Seite geschoben. Die in den philosophischen Kanon eingegangenen Werke von Hannah Arendt, Jürgen Habermas, Michel Foucault, Ivan Illich oder Herbert Marcuse, die vielfach auch gesellschaftliche Debatten um Macht, Diskriminierung von Bevölkerungsgruppen, Kapitalismus und totalitäre Tendenzen mitprägten; sie werden nun plötzlich nicht (oder kaum) auf gegenwärtige Entwicklungen angewendet oder besprochen. Dabei sind sie aktueller als je zuvor."- Blogbeitrag "Megamaschine"